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Channel: Kommentare zu: Gold im freien Fall
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Von: michaelstoecker

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@ 81 Dietmar Tischer

„Insofern ist finanzielle Repression per se kein Argument FÜR einen Aufwärtstrend bei Gold.“ Da haben Sie völlig recht. „Per se“ gibt es bei Preisentwicklungen wohl nur äußerst selten monokausale Erklärungsansätze. Wenn ich einen stabilen „langfristigen“ Aufwärtstrend vermute, dann meine ich mit langfristig einen Zeithorizont von mindestens 20 bis 30 Jahren. Real wird es kaum zu Wertsteigerungen kommen, da sich Gold ja nicht verzinst (siehe # 3 und # 75).

Selbstverständlich ist es oftmals besser, sein Geld verzinst „anzulegen“. In reifen Volkswirtschaften gehen die Wachstumsraten aber gegen Null. Zusätzliche Ersparnisse für zusätzliche Investitionen sind nicht nötig (vor allem nicht in einem Kreditgeldsystem mit marginaler Mindestreserve). Daher geht auch das Zinsniveau immer weiter zurück. Was bleibt, ist ein niedriger Zinssatz, der sich aus der Komponente Bearbeitungsgebühr sowie Zitterprämie zusammensetzt. Es bleibt für den Anleger also real nichts übrig, was zu verteilen wäre und wenn, dann ist es eben die Zitterprämie oder die erwartete Inflation. Denn das gleicht ja gerade die Inflation etwas aus. Aber hier wird auch der Unterschied zum Gold deutlich: Gold ist ein Asset, das vom langfristigen Inflationstrend unberührt bleibt.

Geld hat immer ein Inflationsrisiko ebenso wie alle Forderungen auf Geld (Lebensversicherungen u. ä.). Und je geringer das Zinsniveau, desto größer ist das Risiko einer negativen Realverzinsung. Sollte die Situation gesättigter Märkte mit Überkapazitäten längere Zeit anhalten, ist Gold für Konsum- und Investitionsverweigerer eine aus individueller Sicht interessante Alternative. Zum „besten“ Ein- und Ausstiegszeitpunkt ist bereits alles Wichtige gesagt worden. Und kurzfristiges Potenzial nach unten ist sicherlich auch noch vorhanden, ändert aus meiner Überzeugung aber nichts am langfristigen Trend (nominal steigend, real konstant). Dafür müsste es schon zu einem totalen gesellschaftlichen Sinneswandel kommen. Das sehe ich aber nicht.


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